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Der Guide zur Landarztquote 2023 – 2024
Bewerbung & Chancen

Die Landarztquote bietet eine Möglichkeit Medizin zu studieren – auch ohne 1,0 Abi.
Doch es gibt einiges zu beachten, aber auch viele Chancen.
Alle Details fürs aktuelle Jahr 2023 und 2024 erfährst Du in unserem Guide:

Über die Landarztquote zum Medizinstudium

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Mit der Landarztquote soll ein Teil der Medizinstudienplätze zielgerichtet besetzt werden. Besonders für Studienanwärter ohne 1,0 Abitur bietet das eine Chance. Damit verfolgen die zuständigen Bundesländer das Ziel, die drohende medizinische Unterversorgung der ländlichen Gebiete in der Bundesrepublik Deutschland zu verhindern. Was das zu bedeuten hat und welchen Vorteil Du daraus ziehen kannst, um deinen Wunschstudienplatz Medizin zu erhalten, erfährst Du in diesem Beitrag.

Was ist die Landarztquote?

Die Landarztquote ist ein politisches Instrument um eine drohende ärztliche Unterversorgung auf dem Land vorzubeugen. Dabei wird je nach Bundesland ein bestimmter Anteil der Medizinstudienplätze (bspw. in Bayern 5,8% oder 7,8% in NRW) nicht nur auf Basis von NC vergeben, wodurch auch Bewerber ohne 1,0 Abi eine Chance haben. Als „Gegenleistung“ für den Studienplatz verpflichten sich die Studierenden in den meisten Bundesländern für mindestens 10 Jahre, als Hausärzte in einer in einer Region zu arbeiten, die von Unterversorgung bedroht oder akut medizinisch unterversorgt ist.

Im Jahr 2020 wurden dadurch beispielsweise 103 Studienplätze an den sieben medizinischen Fakultäten im Bayern vergeben. Dabei haben sich 685 junge Menschen fristgerecht beworben, so Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml.

Mit der Annahme des Studienplatzes auf Basis der Landarztquote gehen die Studierenden einen Verpflichtungsvertrag mit dem zuständigen Bundesland ein. Sollte man sich nach Abschluss des Studiums gegen das Leben auf dem Land und somit gegen die vertragliche Verpflichtung entscheiden, droht eine Strafe von 250.000 €.
Die Landarztquote wird von jedem Bundesland individuell geregelt, auch wenn die Rahmenbedingungen sich sehr ähnlich sind.

Welche Bundesländer haben eine Landarztquote in 2023?

Übersichtstabelle der Landarztquoten nach Bundesland

Einige Bundesländer haben die Landarztquote (Stand November 2023) bereits eingeführt oder führen sie aktuell ein.
Diese Bundesländer haben eine Landarztquote:

  • Bayern
  • Baden-Württemberg
  • Mecklenburg-Vorpommern
  • NRW
  • Niedersachsen
  • Rheinland-Pfalz
  • Saarland
  • Sachsen-Anhalt
  • (Brandenburg)

Diese Bundesländer haben keine Landarztquote:

  • Schleswig-Holstein
  • Thüringen
  • Berlin
  • Hamburg
  • Hessen
  • Bremen
  • Sachsen

Details sind in der Liste oben ersichtlich.

Übersicht der Landarztgesetze nach Bundesländern

Im nachfolgenden Abschnitt stellen wir in Kurzfassung die Landarztquoten bzw. die individuellen Landarztgesetze der Bundesländer vor. Außerdem haben wir eine interaktive Karte zur deutschlandweiten Übersicht erstellt.

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von public.tableau.com zu laden.

Inhalt laden

Landarztquote in Baden-Württemberg

Die Landarztquote in BW ist aktiv ab 2021

Im süddeutschen „Ländle“ Baden-Württemberg sollen ab dem Jahr 2021 jährlich 75 Medizinstudienplätze an Bewerberinnen und Bewerber über die Landarztquote vergeben werden, wenn diese sich im Anschluss an ihr Studium für 10 Jahre als Ärzte auf dem Land verpflichten.

Das Bewerbungsverfahren soll im ersten Quartal 2021 beginnen, sodass die Studierenden zum Wintersemester 2021 mit dem Studium beginnen können.

Der Erlass des verbindlichen Gesetzes zur Landarztquote steht zum jetzigen Zeitpunkt (12. November 2020) noch aus. Wir berichten, sobald sich etwas ändert.

Mehr zur Landarztquote in Baden-Württemberg

Bewerbungen ab Jahresbeginn 2021
Studienbeginn Wintersemester 2021
Voraussichtlich 75 Studienplätze

 

Landarztquote in Bayern


Aktive Landarztquote in Bayern von 5,8%

Zu den ersten Bundesländern, die eine Landarztquote eingeführt haben, gehört Bayern. Dort gibt es aus dem Wintersemester 2020 bereits die ersten Erfahrungsberichte. Insgesamt wurden auf Basis der Landarztquote von 5,8 % im Wintersemester 103 Bewerberinnern und Bewerber ausgewählt.

Insgesamt hatten sich 685 junge Menschen beworben. In Bayern gehören zu den Auswahlkriterien neben der Art und Dauer einer Berufstätigkeit in einem Gesundheitsberuf auch das Ergebnis des persönlichen Medizinertest sowie die Art und Dauer einer geeigneten freiwilligen oder ehrenamtlichen Tätigkeit wie beispielsweise einem Freiwilligen Sozialen Jahr im Krankenhaus.

Unter den Kandidaten, die einen Studienplatz erhalten haben sind die am häufigsten vertreten Berufsgruppen Notfallsanitäter und Pflegefachkräfte.

Zweistufiges Auswahlverfahren bei Bewerbung in Bayern

Der erste Schritt des Auswahlprozess berücksichtigt das Ergebnis des fachspezifischen Studieneignungstests (z.B. dem TMS – Test für Medizinische Studiengänge) der Bewerber.

Zudem spielt eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem Gesundheitsberuf, die Dauer der Berufstätigkeit in diesem Beruf sowie Art und Dauer einer ehrenamtlichen Tätigkeit eine Rolle.

Die oben genannten Kriterien sind nicht zwingend für eine Bewerbung. Dennoch sollte beachtet werden, je mehr der Kriterien erfüllt werden, desto mehr Punkte kann der Bewerber oder die Bewerberin in der ersten Auswahlstufe erhalten.

Der zweite Schritt des Auswahlprozess finden persönliche Auswahlgespräche statt. In diesem Gespräch werden die notwendigen Kompetenzen und die Eignung für den Einsatz auf dem Land und die Motivation der Bewerber bewertet.

Die persönlichen Gespräche finden in einer kombination aus Kurzinterviews und einem Einzelgespräch statt. Details dazu findest du in der Durchführungsverordnung des Bayrischen Land und Amtsarzt Gesetzes.

Die nächste Bewerbungsphase mit schriftlicher Bewerbung beginnt am 01.02.2021 und geht bis zum 28.02.2021. Bewerbungen erfolgen ausschließlich über das Bewerberportal des Bundeslands Bayern.

Landarztquote in Mecklenburg-Vorpommern

Aktiv ab 2021 mit Landarztquote in Mecklenburg-Vorpommern von 7,8%

Mecklenburg-Vorpommern war das siebte Bundesland, welches die Einführung der Landarztquote beschlossen hat. In dem Bundesland an der Ostsee sollen jährlich 32 der 400 Medizinstudienplätze an Bewerber und Bewerberinnen vergeben werden, die sich verpflichten im Anschluss an Ihr erfolgreiches Studium für 10 Jahre auf dem Land in Mecklenburg-Vorpommern als Hausarzt zu arbeiten.

Das entspricht einer Landarztquote von 7,8 %. Voraussichtlich ab dem Wintersemester 2021 soll die Landarztquote als Teil der Vorabquote über Hochschulstart vergeben werden. Details zum Bewerbungsprozess und Vergabeverfahren ist in diesen Dokumenten des zuständigen Landtags ersichtlich.

Parlamentsdokument MV 1

Parlamentsdokument MV 2

Verfahrensablauf Uni Greifswald

Landarztquote in Niedersachsen

Einführung der Landarztquote in Niedersachsen geplant; noch keine Details bekannt
Voraussichtlich 10% zum WS 2021

Im Bundesland Niedersachsen ist die Einführung der Landarztquote ab dem Wintersemester 2021 geplant. Angestrebt wird eine Quote von 10%  der existierenden Studienplätze. Zur Frage steht noch, ob zusätzliche Plätze geschaffen werden sollen.

Zu Beginn des Jahres 2020 hatten sich die CDU und SPD im niedersächsischen Hannover grundsätzlich auf die Einführung der Landarztquote geeinigt. „Wir werden als CDU den Vorschlag der SPD mitunterstützen“, verkündete der Fraktions­chef der CDU Dirk Toepffer

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Landarztquote in Nordrhein-Westfalen (NRW)

Aktive Landarztquote in NRW mit 7,8%

Nordrhein-Westfalen, als Bundesland mit den meisten Einwohnern, hat die Landarztquote bereits im Jahr 2018 beschlossen. Pro Semester werden 7,8 % der verfügbaren Studienplätze der Medizin an den staatlichen Universitäten in Nordrhein-Westfalen für die Zulassung nach dem „Landarztgesetz Nordrhein-Westfalen“ reserviert.

Die rechtliche Grundlage dafür bildet  das „Gesetz zur Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung in Bereichen besonderen öffentlichen Bedarfs des Landes Nordrhein-Westfalen“ (Landarztgesetz Nordrhein-Westfalen – LAG NRW) vom 29. Dezember 2018 (GV. NRW. S. 802). Es regelt speziell die vertraglichen Kriterien und Verpflichtungen für die Vergabe der entsprechenden Studienplätze im Bundesland NRW.

Die Bewerber und Bewerberinnen verpflichten sich von Beginn an vertraglich (hier findest du den Vertrag) unter Anderem, dass Sie nach Abschluss Ihres Studiums folgende Kriterien einhalten:

– Dass sie eine ärztliche Weiterbildung zu absolvieren, um für eine Tätigkeit als Hausärztin oder Hausarzt vorbereitet zu sein. Ihre Tätigkeit führen Sie in einem unterversorgten oder von Unterversorgung bedrohten Gebiet durch. So müssen Sie sich für eine er folgenden Fachrichtungen entscheiden: Allgemeinmedizin, Kinder- und Jugendmedizin oder Innere Medizin (ohne Schwerpunktbezeichnung)

– Darüberhinaus beinhaltet die vertragliche Verpflichtung, eine vertragsärztliche Tätigkeit für zehn Jahre in einem Gebiet in Nordrhein-Westfalen auszuüben. Diese Bereiche definiert das Bundesland NRW.

Wenn eine der Pflichten verletzt wird, wird wie auch in anderen Bundesländern üblich eine Vertragsstrafe von 250.000 € fällig.

Mehr Infos zur Landarztquote in NRW findest du hier.

Landarztquote in Rheinland-Pfalz

Aktive Landarztquote in Rheinland-Pfalz mit 6,8%

Auch in Rheinland-Pfalz wurde eine Landarztquote eingeführt. Hier werden 6,3% der existierenden Medizinstudienplätze an Bewerber vergeben, die sich im Rahmen des „Landesgesetz zur Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung in ländlichen Regionen des Landes Rheinland-Pfalz“ zu einer 10 jährigen Tätigkeit in medizinisch unterversorgten Gebieten verpflichten.

Mit etwas Glück könnte es im Bundesland Rheinland-Pfalz eine der hervorragenden Weinregionen sein. Dort lebt man doch gerne für 10 Jahre zwischen den Weinreben.

Wie in den meisten anderen Bundesländern auch, die eine Landarztquote nutzen, gibt es eine Vertragsstrafe von bis zu 250.000 €, wenn man gegen den bei der Bewerbung geschlossenen Vertrag verstößt.

Weitere Infos findest du unter hier.

Landarztquote im Saarland

Aktive Landarztquote im Saarland mit 7,8%

Auch im relativ kleinen Bundesland Saarland wollen die regierenden Politiker einer medizinischen Unterversorgung in ländlichen Regionen vorbeugen. Dafür wurde mit dem „Landarztgesetz Saarland“ in Mai 2020  eine Landarztquote von 7,8% eingeführt. Das entspricht jährlich 22 Studienplätzen für Medizin an der Universität des Saarlands.

Auch im Saarland gelten die üblichen vertraglichen Verpflichtungen. Zum einen verpflichten sich Bewerber und Bewerberinnen für 10 Jahre in Regionen als Hausärtze zu areiten, die das Bundesland für medizinisch unterversorgt erklärt. Des Weiteren gilt die vertragliche Pflicht, eine ärztliche Weiterbildung zu absolvieren, die eine Tätigkeit als Hausärztin oder Hausarzt zulässt.

Auch hier gilt die gängige Vertragsstrafe in höhe von bis zu 250.000 € bei Nichteinhaltung dieser vertraglichen Verpflichtung.

Landarztquote in Sachsen-Anhalt

Aktive Landarztquote in Sachsen-Anhalt mit 5%

Wie in den meisten anderen Bundesländern, ist auch in Sachsenanhalt die hausärztliche Versorgung unter Spannung. Im Jahr 2020 sind fast 300 Hausarztstellen im ostdeutschen Bundesland nicht besetzt.

Um diesen Engpass der Versorgung zu beheben, hat das Bundesland Sachsen-Anhalt eine Landarztquote von 5% eingeführt. Welche Regionen tatsächlich von Unterversorgung betroffen sind, definiert der Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen Sachsen-Anhalts.

Auf der Informationsseite des Bundeslandes wird dezidiert darauf hingewiesen, dass die Abiturnote eine untergeordnete Rolle spielt. So gliedern sich die Bewertungskriterien wie folgt:

– Abiturdurchschnittsnote 10 %
– Testergebnis des Studierfähigkeitstests 50 %
– Berufsausbildung / Berufstätigkeit / praktische Tätigkeit 40 %

Mehr Informationen hier